Michael Dahmen, Bariton

Vita

Der Bariton Michael Dahmen ist seit 2018 als Ensemblemitglied fest am Staatstheater Mainz engagiert. Seinen Einstand feierte er als Albert in der vielbeachteten deutschen szenischen Erstaufführung von Paul Abrahams „Märchen im Grand-Hotel“. Seither zeigt er seine große Vielseitigkeit in Partien wie Pantalone in Prokofjews „Die Liebe zu drei Orangen“, Rangoni in Mussorgskis „Boris Godunow“, Conte d’Almaviva in Mozarts „Le Nozze di Figaro“ und zuletzt als Lescaut in Puccinis „Manon Lescaut“. Er war als einziger Sänger an der von 3sat ausgestrahlten Produktion „Beethoven – Ein Geisterspiel“ beteiligt, dem Beitrag des Staatstheater Mainz zum Beethovenjahr 2020. Ferner ist er regelmäßig als Papageno in Mozarts „Die Zauberflöte“ und als Solist in Orffs „Carmina burana“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe zu erleben. Im Rahmen eines Konzertes mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz unter der Leitung von Hermann Bäumer führte er vier Lieder aus Mahlers „Des Knaben Wunderhorn“ auf.

Seine professionelle Opernlaufbahn begann Michael Dahmen als Mitglied im Jungen Ensemble am Musiktheater im Revier (MiR) Gelsenkirchen, wo er vor allem als Zar in Lortzings „Zar und Zimmermann“ auf sich aufmerksam machen konnte. Nach zwei Jahren wurde er ins feste Ensemble übernommen und hatte die Möglichkeit, in vielen großen Partien seines Fachs zu reüssieren, vor allem aber als Graf Danilo in Léhàrs „Die lustige Witwe“, für den er von Publikum und Presse gleichermaßen gelobt wurde. Für seine hervorragende Arbeit wurde er mit dem Gelsenkirchener Theaterpreis ausgezeichnet. Während seiner Gelsenkirchener Jahre hatte der lyrische Bariton mehrfach Gelegenheit, sich an anderen Opernhäusern vorzustellen, z.B. an der Staatsoper Hannover, am Staatstheater Braunschweig, an der Oper Dortmund und vor allem am Badischen Staatstheater Karlsruhe, wo er 2017 als König Gunther in Straus‘ „Die lustigen Nibelungen“ debütierte und dem er bis heute verbunden ist.

Schon früh hat Michael Dahmen auch das Konzertpodium für sich entdeckt. Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf dem Kunstlied, dem er sich regelmäßig mit seinem Begleiter Christoph Schnackertz widmet. Das Duo stellte sich bei den WDR3 Open Auditions 2010 erstmals einem größeren Publikum vor und wurde seither mehrfach für das Hörfunkprogramm engagiert, so für die Oster-Schubertiade 2012, Wolfs „Italienisches Liederbuch“, die Uraufführung der „Heine-Lieder“ von Richard Farber und ein „Kammerkonzert NRW“ im Frühjahr 2015.
2009 sang er für das französische Label LaBorie erstmals einige Lieder von Johann Benjamin Groß ein. Es folgte Schumanns Liederspiel „Der Rose Pilgerfahrt“ für den Carus Verlag, für den er vorher in der Ersteinspielung der Händelschen „Brockes-Passion“ in der Abschrift von Johann Sebastian Bach tätig war. Zu seinem oratorischen Repertoire zählen neben den Passionen und Kantaten Bachs auch dessen „Weihnachts-Oratorium“, Mendelssohns „Elias“, Brahms „Ein deutsches Requiem“ und Orffs „Carmina burana“, die er bereits in Sälen wie der Kölner Philharmonie oder der Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld oder auch im Rahmen diverser Festivals (Bachfest Schaffhausen, Aschaffenburger Bachtage, Festival Mitte Europa etc.) aufführen durfte.

Sein Studium bei Prof. Christoph Prégardien an der Hochschule für Musik und Tanz Köln schloss der Bariton 2011 mit dem Diplom „mit Auszeichnung“ ab. Schon während dieser Zeit konnte er erste Erfahrungen in den Bereichen Oper und Konzert sammeln. Ein erster wichtiger Höhepunkt war hier die Uraufführung von Hans Werner Henzes letzter Oper „Gisela!“ bei der Ruhrtriennale, bei der er eine der drei Hauptrollen bekleiden durfte.
Wichtige Impulse erhielt Michael Dahmen in einem Meisterkurs mit Bo Skovhus, in der Arbeit mit Dirigenten wie Steven Sloane, Julia Jones, Peter Neumann, Marcus Creed und Hermann Bäumer, in Produktionen mit den Regisseur*innen Igor Folwill, Pierre Audi, Dietrich Hilsdorf und Elisabeth Stöppler und den Pianisten Christoph Schnackertz und Michael Gees.